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Artikel aus Mobile Times 24

Panasonic-GSM

Den Stier bei den Hörnern gepackt

Wieder einmal hat das Panasonic-Management einen edlen Ort für seine traditionelle internationale Herbstpressekonferenz gefunden: La Manga an der Küste der spanischen Provinz Murcia. Zweck war wieder die Präsentation der neuen Handy-Produkte von Panasonic.


Wahrscheinlich ist Matsushita, dessen Marke Panasonic ist, der einzige japanische Hersteller, der von Anfang an das Potential erkannt hat, das im ursprünglich europäischen GSM steckt. Die Erzeugung der GSM-Handys erfolgt daher auch durch die 1988 gegründete Matsushita Communication Industries UK (MCUK) im britischen Thatcham (Berkshire). Die dortige Produktionsstätte wird langsam zu klein, darum hat man im September 1998 ein neues zusätzliches Zentrum in Portsmouth in Betrieb genommen. Die Panasonic-Produktion in Großbritannien wurde letztes Jahr um 300 Prozent gesteigert. Den Löwenanteil des Erfolges bucht man auf die GSM-Handys G500, G450 und G600.

Damit der Erfolg so weiter geht, hat man einerseits um rund zwanzig Millionen Pfund (mehr als 400 Millionen Schilling) die bestehenden Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen erweitert, andererseits wieder eine neue Handy-Generation auf den Markt geworfen. Auf diesem Markt will man weiter Anteile gewinnen. Derzeit besitzt Panasonic 10 % vom Weltmarkt, fühlt sich aber nicht groß genug, um irgend eine bestimmte Marke direkt zu konkurrieren.

Neu und verbessert

Als neues Handy befindet sich das G520 bereits im Handel (MOBILE TIMES berichtete >>). Das G520 wiegt 150 Gramm und ist in verschiedenen Farben lieferbar. Der Apparat besitzt den "Phase 2 Type Approval". Was es sonst noch alles kann, wird ein Test zeigen, den wir bereits in Vorbereitung haben.

Das Top-Modell G600 wurde weiterentwickelt, heißt jetzt G600i und wird von Panasonic als "Turbocharger"-Version des G600 bezeichnet. Für denn Alltags-User sind wohl das jetzt integrierte Soft-Modem und vor allem die größeren Buchstaben am Display von Interesse.

Dual-Band GD70

Geradezu solide-konservativ scheint Panasonic an den Markt heranzugehen. Man ist niemals Letzter, aber auch nie Erster. Schon einst, als GSM gestartet wurde, hatte zwar Panasonic das erste geprüfte Gerät, dennoch kam man nicht als Erster damit auf den Markt. So ähnlich scheint es jetzt mit Dual-Band zu sein. Kaum sind die ersten Hersteller mit Dual-Band hervorgetreten, teilt Panasonic mit, daß man selbstverständlich demnächst liefern werde: GD70 heißt das Handy für die Frequenzen 900 und 1800 MHz, das in den Maßen ungefähr dem G600i entspricht und ab November 1998 in ganz Europa ausgeliefert wird.

Abgesehen davon, daß das GD70 wie alle Panasonic-Spitzengeräte mit einem integrierten Vibrator ausgestattet ist, einen Lithium-Ionen-Akku besitzt und 50 Sekunden Sprachaufzeichnung gestattet, besitzt es auch eine "Desk-Top Hands Free"-Einrichtung als Standard. Das heißt, man muß das Gerät nicht in der Hand halten, sondern kann es auf den Tisch legen und so wie mit einem "großen" Tischtelephon mit Freisprecheinrichtung telephonieren. Auch mehrere Leute am Tisch können so gleichzeitig mit einem Partner am anderen Ende sprechen. Es wird als erstes Panasonic-Handy auch Enhanced Full Rate (EFR) unterstützen.

Das neue Flaggschiff ist für das SIM-Toolkit ausgelegt. Interessant ist, das es keine Infrarot-Schnittstelle besitzt. Begründet wird das damit, daß man "andere Optionen" untersucht. Es ist nicht schwer zu erraten, was sich dahinter verbirgt: Unser Tip heißt "Bluetooth".

Software

Bei MCUK ist man um Gesamtlösungen bemüht. So wurde auch eine Software präsentiert, die von Paragon stammt und die den Austausch von Informationen zwischen Personal Information Managers (PIMs) und digitalen Telephonen ermöglicht. Die Software, für die Panasonic als erster europäischer Distributor auftritt, heißt FoneSync und arbeitet mit Microsofts Outlook, Outlook Express, dem Lotus Organizer und Symantec ACT! und soll Mobiltelephone - zusammen mit einem Computer als Hilfsgerät - in ein elektronisches Adreßbuch mit bis zu 250 Namen und Telephonnummern verwandeln können.

Ähnliche Software-Produkte haben wir zwar bereits gesehen, aber FoneSync unterscheidet sich dadurch, daß es automatisch erkennt, um welches Telephon es sich handelt.

fak




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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