Mobile Times Artikel aus Mobile Times 6
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Länderbericht

Italien

Noch immer der Österreicher liebstes Urlaubsland: Italien. Für GSM-Freaks kein Problem, denn das Land verfügt inzwischen über ein sehr gut ausgebautes GSM-Netz, das von vielen Lesern als deutlich besser als das heimische eingestuft wird.


Seit wir unsere Aktion "Roter Punkt" gestartet haben, enden die Meldungen aus Italien meist mit dem Satz "der Empfang war viel besser als in Österreich". Das ist kein Wunder, dem "Telefonino" ist in Italien schon zum Volkssport geworden. Das erste Handy in freier Wildbahn habe ich selbst auf einem Vaporetto in Venedig gesehen.
    Die staatliche italienische Telecom Italia hieß bisher SIP, deshalb zeigen auch die Displays der meisten GSM-Handys noch dieses Kürzel - ein Problem, das auch wir österreichischen "A1-Träger" noch bis zum nächsten Handy-Kauf haben werden - oder darüber hinaus, wenn die Hersteller nicht mitspielen. In Italien steht SIP auch noch auf den meisten Büros des bislang einzigen Netzbetreiber auf der Apenninenhalbinsel, der erst seit kurzem mit Omnitel Pronto Italia einen Konkurrenten erhalten hat, den man sich längere Zeit durch mehr oder weniger faire Mittel vom Halse gehalten hat. Jetzt ist das nicht zuletzt wegen des sanften Druckes der EU-Komission vorbei und es soll sogar bald einen Roamingvertrag zwischen unserem staatlichen "A1" und der privaten Omnitel geben.
    Der Versuchbetrieb der privaten Gesellschaft, den MOBILE TIMES bereits zwischen Flughafen und Innenstadt von Mailand erlebt hat, ist inzwischen auf rund zwanzig italienische Städte ausgedeht worden. Damit wird für uns Österreicher die Netzabdeckung im liebsten Urlaubsland noch besser.
    Zurück zum vorläufig noch einzigen Anbieter von GSM-Dienstleistungen in Italien. Die Hauptstrecken sind - auch auf den Inseln Sardinien und Sizilien - schon sehr gut abgedeckt. Unsere Erfahrung zeigt dabei, daß nicht nur die Autobahnen und Hauptstraßen, sondern auch die wichtigsten Eisenbahnstrecken sehr gut versorgt sind. Gleiches gilt auch für den größten Teil der Küste, wobei jedoch zu beachten ist, daß - je weiter man nach Süden kommt - die Küstenversorgung immer schlechter wird.
    Große weiße Flächen auf den Karten stellen die Gebirgszüge dar. Sowohl inneritalienisch als auch in den Grenzregionen gibt es über weite Strecken noch keinerlei Versorgung. Man sollte sich also lieber nicht auf sein GSM-Handy verlassen müssen, wenn man abseits der ausgetretenen Touristenpfade Hilfe braucht.
    Das gilt übrigens auch für das Meer selbst. GSM-Zellen haben nur wenige Kilometer Durchmesser und damit ist auch die Abdeckung des offenen Meeres nicht gegeben. Das gilt selbstverständlich für alle Meere und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Doch echte Freizeitkapitäne wissen das ohnehin und auch, wie man dennoch in Kontakt bleiben kann.
    In der Nähe der italiensichen Küste sollte GSM - vor allem vor den Stränden Norditaliens - ganz gut funktionieren und natürlich auch rund um die kleineren Inseln, die bereits mit Basis-Stationen ausgerüstet sind wie zum Beispiel Giglio vor Santo Stefano.
    Die am besten versorgten Gebiete sind nach unserer eigenen Erfahrung - und der unserer Leser - der flache Teil Venetiens und die Großräume Mailand, Neapel und Rom.
    Der Druck des zweiten Bewerbers könnte durchaus dazu führen, daß in Italien bald "dänische" oder "deutsche" Zustände einkehren, obwohl Italien insgesamt in seiner Flächendeckung derzeit noch in eine Gruppe mit Frankreich, Norwegen und Griechenland einzuordnen ist.
    Im Gegensatz zu den Franzosen haben die Italiener das Handy bereits entdeckt und nutzen es auch sehr intensiv, was für beide Betreiber ein Ansporn sein dürfte.

Die Karten

Im Gegensatz zu manchen anderen Netzbetreibern zeigen die Karten, die von der Telecom Italia veröffentlicht werden, in den von uns besuchten Landesteilen ein relativ korrektes Bild der tatsächlichen Situation. Sogar auf den bei einigen Betreibern beliebten Trick, Gebiete, in denen man mit Autotelefonen gerade noch telefonieren kann dunkler einzuzeichnen und damit eine größere Deckung vorzugaukleln, hat man verzichtet.

fak


Bisher erschienene Länderberichte:
>>Deutschland: D1, D2
>>Frankreich: SFR
>>Ungarn: Pannon, Westel



MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 25. Juni 2007
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