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Artikel aus Mobile Times 13

Mobile News


Alte neue Messen

Die Interessen unterschiedlicher Branchen waren in Wien nicht unter einen Hut zu bringen und so ist die PCmultimediaHIT nach einmaligem Auftritt auch schon wieder gestorben. Statt dessen finden wie gehabt zwei Messen statt: die altgewohnte HIT vom 10. bis 14. September 1997 im Anschluß an die Händlertage vom 6. bis 9. September und die in PCmultimediaEXPO umbenannte ehemalige PC EXPO vom 6. bis 11. November 1997.

Damit sind der Elektro-Fachhandel einschließlich Telekom-Bereich und die PC-Branche wieder säuberlich voneinander getrennt, was ja durchaus Sinn macht, wenn man die unterschiedlichen Zielsetzungen der beiden Messen ansieht: Ordertätigkeit der Händler auf der HIT und Endkundenverkauf auf der PC EXPO. Andere Konzepte wie etwa in Hannover sind in Österreich wohl nicht diskutabel.


Handy-Preis übers Handy

Der deutsche Distributor KomSa für GSM-Geräte nutzt das GSM-Netz, konkret das SMS, um seinen Händlern die neusten Daten zu übermitteln und das funktioniert so: der Händler sendet via GSM kommentarlos die Artikelnummern als SMS und erhält vom SMS-Info-System innerhalb weniger Sekunden den gewünschten Preis. Das von KomSa entwicklete System kann natürlich auch für andere Branchen verwendet werden und wird um DM 2.800.- (+ USt) vermarktet.


GSM-Zuckerln

Der Wettberwerb zwischen A1 und max.mobil. treibt nicht nur seltsame Blüten, sondern bringt dem Konsumenten auch eine ganze Reihe erfreulicher Nebenleistungen, unter denen e-m@il zum GSM (siehe Seite 40) nur eine ist. Zu den Highlights der letzten Zeit gehören sicher die Installation der 30-Minuten-Anmeldung bei max. und das "Handy-Banking" bei A1.

Das österreichische Unternehmen Topcall lieferte an max. eine Fax- und Kommunikationslösung, mit der das ambitionierte Ziel von max., daß nämlich innerhalb von 30 Minuten nach Eingang und erfolgreicher Prüfung einer Anmeldung, das Handy bereits freigeschaltet werden kann. Händler mit eigener PC-Ausrüstung können ihre Daten auch direkt in das max.-Netzwerk überspielen.

A1 bietet gemeinsam mit der P.S.K. (mit wem sonst?) allen jenen Kunden der Postsparkasse, die bereites Telefon-Banking-Kunden sind, die Möglichkeit, auch über das A1-Handy ihren Kontostand abzufragen. Derzeit wird die Abfrage des Kontostandes und des Dispositionssaldos angeboten. Die Möglichkeit zur Durchfühtung von Überweisungen ist bereits in Vorbereitung.

Der Dienst basiert auf SMS: der Kunde sendet an die P.S.K.-Nummer 0160169 einfach eine fix definierte SMS-Nachricht und erhält kurze Zeit später - wieder über SMS - die angeforderten Informationen. Gesichert wird durch den PIN-Code der SIM und die Sicherheitskennzahl des P.S.K.-Telefon-Bankings.


Alles gratis - in Großbritannien

Wer sich im Vereinigten Königreich eine Dacom Gold Card kauft, macht ein geradezu exzellentes Geschäft: er bekommt gratis ein Panasonic GSM, gratis die Freischaltung von Vodafone, gratis den Einzelgesprächsnachweis und außerdem 50 Minuten freie Gesprächszeit pro Monat.

Nun, ein solches Geschäft kann man hierzulande leider nicht machen, aber die Dacom Gold Card kann man kaufen. Die neuen Gold Card bieten komplette Fax- und Datenübertragung über GSM, das auch für Festleitungen eingesetzt werden kann und dort mit 33.600 bit/s. Wer schon eine Gold Card hat, die er nicht vor dem September 1995 gekauft hat, kann diese auf den neuen Standard upgraden.

Derzeit sind die Gold Cards für die Schnittstellen von Alcatel und Panasonic bzw. deren OEM-Produkte erhältlich. Weitere Verbindungskabel und Software für den Flashspeicher sollen bald folgen. Ganz besonders stolz ist man bei der Psion-Tochter Dacom darauf, daß es gelungen ist, denselben Prozessor für Standardfax und für die GSM-Funktionalität zu nutzen.


China-Spark

Zum chinesischen Neujahrsfest am 6.2.1997 stellte Philips das erste europäische Mobiltelephon mit chinesischen Schriftzeichen vor. Das Modell ist eine Sonderausführung des derzeitigen Philips-Spitzenmodells Spark.


Die Schrecken des Eises und der Finsternis

Die im Titel erwähnten Schrecken erlebte bekanntlich die k.u.k. österreichische Nordpolexpedition mit dem Schiff Tegetthoff. Weniger Schrecken haben 35 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren erlebt, die an Bord eines Eisbrechers in der Antarktis unterwegs waren.

Die Expedition "Tandem One Step Beyond" - womit auch schon klar ist, wer diesen Event gesponsert und die erforderlichen Mittel und Ausrüstungen aufgebracht hat - besuchte u. a. das King George Island, das Horseshoe Island und Port Lockroy und führte unter der Leitung von Sattelitenkommunikations- und Umweltexperten wissenschaftliche Experimente durch und untersuchte umweltspezifische Ereignisse. Außerdem wurde ein Video produziert.

Jeder der 35 "Young ExplorerS" (YES) wird sich als "Junior-Botschafter" der UNESCO in seinem Heimatland für den Schutz der Antarktis einsetzen und Vorträge in Schulen, Universitätewn, Kammern usw. halten. Die erforderliche Ausbildung war Teil des Programmes an Bord des Eisbrechers.


Psion-Spezialshop

Ing. Rudolf Jarosch hat unter dem Namen JMCC in der Wiener Sechshauserstraße 122 einen Shop eröffnet, der sich ausschließlich mit dem Vertrieb der Psion Serie 3 beschäftigt. Kundenbasis sind die bisherigen Kunden von Jarosch & Haas. Aus diesem Unternehmen wurde JMCC sozusagen ausgegliedert, denn Jarosch & Haas (jetzt unter der alleinigen Leitung von Ing. Franz Haas) betreut weiterhin die Projekte wie Fahrtenbuch, Industrieanwendungen etc.

In der Softwareentwicklung wollen beide Unternehmen auch in Zukunft eng zusammenarbeiten.

JMCC will sich voll auf Psion-Kunden konzentrieren und legt besonderen Wert auf die Kombination von Handy und Psion und ist zu diesem Zweck auch Mobilkom-Vertragspartner geworden.


OPTION

Die belgischen PCMCIA-Zweisystemkarten, die durch Download der Software an praktisch jedes GSM-Handy angepaßt werden können aber auch für das Festznetz einsetzbar sind (echte Zweisystemkarte) kann jetzt per Download (http://www.option.com/) auf 33.600 bit/s aufgerüstet werden. Und für Siemens (S4, S3com) und Sony-GSM (CM-DX1000) gibt es jetzt eine Software, die auch RLP (Radio Link Protocol) zur Fehlerkorrektur auf der Funkstrecke verwendet.


Sonnen-Handy

Wohl kaum eine Neuerscheinung auf dem GSM-Markt hat die Aufmerksamkeit so erregt, wie der als Zubehör erhältliche Solar-Akku für das neue Nokia 1611. Die im Volksmund gebräuchliche Bezeichnung "Solar" ist natürlich nicht ganz korrekt, denn das auf der Rückseite des Akkus angebrachte Panel wandelt auch anderes Licht in elektrische Energie um, nur ist die Lichtstärke anderer Quellen als der Sonne meist deutlich geringer und damit auch die Ausbeute an umgewandelter Energie.

Jedenfalls hat man jetzt endlich bei einem Hersteller eine durchaus schon länger diskutierte Variante der Stroimversorgung in Produktion genommen, die auch vergeßlichen Menschen eine Chance gibt, wenn ihr Handy anklagend um "Saft" zu betteln anfängt und weit und breit keine passende Steckdose in Sicht ist: Handy mit dem Panel zum Licht legen (möglichst Sonne!) und warten, bis es aufhört zu jammern. Kleiner Tip am Rande: vermeiden Sie es, daß irgendwelche Gegenstände Teile des Panels abdunkeln, denn damit sinkt die Aufladeleistung radikal ab, weil bei jedem Solarpanel abgedunkelte Zellen vom Stromerzeuger zum Stromverbraucher mutieren.

Weitere technische Daten zum Nokia 1611 finden sich in unserer Handy-Marktübersicht auf Seite 25.


Verdrängt Zip-Drive die Floppy?

Seit der Einführung im März 1995 bis November 1996 hat Iomega bereits über drei Millionen Zip-Drives und 15 Millionen Disks dazu abgesetzt. Iomega hofft nun, mit dem 100 MB-Datenträger die Nachfolge der 1,44 MB-Floppy anzutreten, denn Unternehmen wie Acer, Hewlett-Packard, IBM, NEC oder Packard-Bell bieten bereits integrierte Zip-Drives an. Laufwerk- und Floppy-Hersteller wie Seiko Epson, Maxell, Fuji, Sony und TDK sind schon eine Partnerschaft mit Iomega eingegangen und seit Oktober 1996 ist der Zip-Drive auch "bootfähig", das heißt, man kann einen Computer auch mit der Zip-Disk starten. Iomega rechnet damit, das bereits heuer die ersten Computer mit integriertem bootfähigen Zip-Laufwerk auf den Markt kommen und es sieht so aus, als ob zur CeBIT tatsächlich die ersten dieser Wundermaschinen, die wieder ihr gesamtes Betriebssystem auf einer Diskette haben, gezeigt werden könnten.


DAB -Chips

Digital Audio Broadcast - Radio mit Bildern für mobile Empfänger (siehe MT 2 / Seite 58 und MT 7 / Seite 42) - wird in den nächsten Jahren die Rundfunklandschaft ziemlich radikal verändern, denn die Übertragung von Texten, Bildern und Daten parallel zum (digitalen) Rundfunkprogramm ist damit möglich.

Abgesehen von der Audio-Qualität, sind auch die technischen Möglichkeiten von DAB sehr groß und bei den bisherigen Versuchen nur angekratzt worden. So könnte man z. B. eine komplette Tageszeitung in wenigen Sekunden übertragen. Mit einem passenden Drucker kann man sie dann auch gleich auf Papier haben, was auch deshalb interessant ist, weil ja DAB Träger eines Radioprogramms ist und daher nicht rund um die Uhr dieselben Daten und Informationen verbreiten wird. In Kombination mit einem Abosystem, das sich die hohen Transportkosten für Papier erspart käme die Zeitung dann billiger (und früher) als heute.

Die Umsetzung wird immer konkreter. Seit kurzem liefert der deutsche Chip-Hersteller Temic (Telefunken Microelectronic, eine Daimler-Benz-Tochter) als weltweit erster Hersteller einen kompletten Chipsatz, der alle analogen und digitalen Funktionen der DAB-Technik mit wenigen anwendungsspezifischen Schaltkreisen realisiert. Das ist deshalb so wichtig, weil die Fertigung der Empfänger um so günstiger ist, um so weniger Bauteile verwendet werden müssen.

Das Temic-Chipset besteht aus einem L-Band-Converter, der Verstärker, Mischer usw. beinhaltet. das HF-Fornt-End besteht aus drei ICs und der Channel-Decoder aus zwei ICs.


World-Phone

Bei Ihrem Treffen in Hongkong beschlossen die anwesenden Vertreter der MoU-Mitglieder die Entwicklung eines Multiband-Gerätes für GSM-900/DCS-1800/PCS-1900 zu forcieren, mit dem automatisches Roaming zwischen allen drei GSM-Derivaten möglich sein soll.

Das MoU verlangt, daß ein solches Handy bestimmte Anforderung hinsichtlich Abmessungen und Gewicht erfüllt und will bereits bei der nächsten Sitzung in Salzburg von führenden Herstellern einen Zeitrahmen, sowie Vorstellungen von erforderlichen Mengen sowie zu erwartenden Verkaufspreisen erhalten.

Parallel dazu soll ein eigenes GSM-Testverfahren für Handys und Multi-Mode-Produkte entwickelt werden, das die Konformität der auf dem Markt angebotenen Geräte mit den Regeln und Normen des MoU überprüfen und den geprüften Geräten auch ein Zertifikat ausstellen soll, das seine Übereinstimmung mit den Regeln bestätigt.


Lieber Chips ...

... als Notebooks erzeugt der US-Hersteller Texas Instruments, der Ende 1996 die weltweit erste Einzelchip-DSP-Basisbandlösung vorgestellt, die auf der Basis beliebiger Standards alle erforderlichen Basisbandfunktionen für die Entwicklung von Mobiltelephonen integriert. der Chip wurde betreits von ausgewählten Kunden, darunter Nokia, getestet. Nokias F&E-Chef Yrjo Neuvo dazu: "Die neue integrierte digitale Basisband-Plattform bietet uns die Möglichkeit, Mobiltelephone mit höherer Funktionalität und Leistung bei gleichzeitig geringeren Kosten und geringerer Verlustleitung zu entwickeln".


Umsatzzuwachs durch Handys

Eine von Fessel+GFK durchgeführte Untersuchung unter 130 Gewerbetreibenden ergab, daß 25 Prozent der Unternehmer durch den Einsatz von Mobiltelephonen Umsatz- und Auftragszuwächse verzeichnen konnten. Mag. Kissinger von Fessel+GFK erklärte: "Diese Unternehmer haben die Umsatzsteigerungen allein auf die Einführung von Handys in ihre Betriebe zurückgeführt. Das ist absolut unüblich und zeigt die positive Einstellung der Gewerbetreibenden dem Mobilfunk gegenüber".

Am meisten profitieren Gewerbetreibende, die vor Ort (also beim Kunden) ihre Leistungen erbringen: Installateure, Bauunternehmer, Tischler, Schlosser und Kfz-Unternehmer setzen das Handy am häufigsten ein.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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