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Artikel aus Mobile Times 11

Länderbericht

Luxemburg

Ein sehr kleines Land und dennoch sehr erfolgreich bei der Einführung von GSM, das im Großherzogtum noch ausschließlich von der Post angeboten wird, wiewohl man sogar im kleinsten Mitgliedsland der EU über ein zweites Netz nachdenkt.

Das Netz ist inzwischen gut ausgebaut, wenngleich man auch in Luxemburg (wie im benachbarten Belgien) seine Probleme mit den Hügeln der Ardennen hat, die eine totale Flächendeckung zu einer sehr kostenaufwendigen Angelegenheit machen.

Immerhin gibt man die Deckung der Bevölkerung mit 98% an, so daß man in bewohnten Gebieten wohl kaum Probleme mit Verbindungen haben sollte.

Die Gebühren sind doch deutlich geringer als im benachbarten Belgien. Der Aufschlag für Besucher (VPLMN-Markup bzw. Visited Public Land Mobile Network Markup) liegt mit 10% im eher moderaten Bereich, wiewohl Luxemburg im Durchschnitt bei den GSM-Kosten über den in Österreich verrechneten Gebühren liegt.

Technisch hat das System noch nicht ganz den hierzulande gewohnten Standard erreicht, denn das Absenden von Kurzmitteilungen vom Handy wird noch nicht unterstützt. Doch darf erwartet werden, daß auch das noch heuer möglich sein wird. Auch der größte Teil der Funklöcher sollte spätestens 1997 verschwunden sein, so daß man dann mit beinahe 100% Fächendeckung im Großherzogtum rechnen wird können.

Historisches

Luxemburg, auch Lützlburg oder Letzeburg (von "kleiner Burg"), hat seinen Namen einem der großen Herrschergeschlechter des Mittelalters gegeben. Dieses verpfändete das Land 1388 an die Burgunder, die es 1441 kauften. Mit dem gesamten burgundischen Erbe kam auch Luxemburg an die Habsburger, die es fast 400 Jahre bis zur franzöischen Revolution im wesentlichen halten konnten. Als Teil der vom Wiener Kongreß 1815 gegründeten niederländischen Monarchie war das nunmehrige Großherzogtum in Personalunion mit den Niederlanden verbunden.

Die belgische Revolution 1830, die sich gegen die Niederlande richtete, wurde von den Luxemburgern unterstützt. 1839 trat man den größeren (wallonischen) Teil des Landes an das junge Königreich Belgien ab, der dort bis heute die Provinz Luxemburg bildet.

Luxemburg war gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden in der BeNeLux-Wirtschaftsgemeinschaft ein Vorrreiter der europäischen Einigung und daher auch bei der Gründung der diversen Vorläufer der Europäischen Union immer mit dabei.

Aktuelles

In der Hauptstadt Luxemburg sitzt das Generalsekretariat des Europäischen Parlaments samt seinen Dienststellen. Das Parlament selber tagt abwechselnd in Straßburg und in Brüssel. Auch verschiedene andere EU-Einrichtungen sitzen in Luxemburg: das Statistische Amt (eurostat), der europäische Rechnungshof (EuRH), das Amt für Veröffentlichungene (EURop) - vermutlich der größte Verleger Europas, was die Zahl der Titel betrifft -, das europäische Rechenzentrum usw.

Ganz unten im südöstlichstes Zipfel des Landes sitzt noch ein kleiner Ort, dessen Name ohne die EU wohl außerhalb des Großherzogtums kaum jemand kennen würde: Schengen; sozusagen der Hauptort von "Schengenland", denn dort wurden jene Verträge abgeschlossen, die das grenzenlose Reisen in Europa erst möglich machen. Das erklärt wohl auch, warum es in diesem Zipfel des Landes keine Funklöcher mehr gibt, denn schließlich wollten Europas führende Politiker sicher nicht vom Kontakt mit der Welt abgeschlossen sein, als sie dort verhandelten.

fak

LuxGSM

Bisher erschienene Länderberichte:
>>	Belgien:	Belgacom Mobile, Proximus
>>	Dänemark:	Tele Danmark Mobil, Sonofon
>>	Deutschland:	D1, D2
>>	Frankreich:	SFR
>>	Großbritannien:	Cellnet, Vodafone
>>	Italien:	SIP
>>	Schweden:	Comviq, Europolitan, Telia Mobitel
>>	Ungarn:	Pannon, Westel

Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1996 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times