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2009-03-31: MOBILE TIMES Weekly 0340
Keiner sagt's, jeder tut's
Seit Anfang März haben wir es - dank einer Studie von KfV und mobilkom austria - schwarz auf weiss: Österreichs Autolenker halten Telefonieren am Steuer für sehr gefährlich. Konkret sind es 95 Prozent, die das Telefonieren am Steuer ohne Freisprech-Einrichtung als sehr gefährlich (52 %) oder etwas gefährlich (43 %) eingestuft haben. Und drei Viertel halten Strafen dafür für gerechtfertigt. Seltsam, dass man dann immer die fünf Prozent sieht. Aber das wird sofort klar, wenn man weiter liest, dass von den Befragten, die im Auto telefonieren, nur 49 % eine Freisprech-Einrichtung besitzen.
Offizielle Zahlen der RTR belegen nun, dass die Breitbandpenetration in Österreich auf Haushaltsebene mit 2,52 Millionen Anschlüssen im dritten Quartal 2008 erstmals die 70 %-Marke durchbrochen hat. Davon waren 1.711.000 Anschlüsse im Festnetz und 812.700 im mobilen Breitband. Damit wird es wohl weiter endlose Debatten darüber geben, ob Österreich in Europa ganz schlecht liegt (wenn man nur das Festnetz berücksichtigt) oder ganz vorne mit dabei ist (wenn man die mobilen Breitbandanschlüsse einberechnet).
Das Institut für Breitbandkommunikation der Technischen Universität Wien hat wie jedes Jahr auch heuer die Netzqualität gemessen und wie in den letzten neun Jahren siegte auch diesmal das Netz von mobilkom austria. Wer an zweiter, dritter und vierter Stelle liegt, wurde diesmal nicht veröffentlicht. Wo letztes Jahr noch Firmennamen standen, steht heuer an drei Stellen nur mehr «Anderer Betreiber».
Technisch tut sich trotz Wirtschaftskrise noch etwas, wenn auch nicht mehr so viel wie früher. Technologisch ist sicher interessant, dass erste Installationen von HSPA+ erfolgen. Nach den Australiern von Telstra hat jetzt die mobilkom austria als erster Betreiber in Europa HSPA+ eingeschaltet - und das liegt vermutlich nicht daran, dass Austria im englischen Alphabet direkt hinter Australia liegt. Für den Alltagsbetrieb spannend könnte eine Entdeckung am MIT sein: Lithium-Ionen-Akkus müssen nicht unbedingt auf Lithium und Kobalt basieren. Es geht auch anders und die Akkus laden sogar schneller...
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2009-03-14: MOBILE TIMES Weekly 0339
Belegschaft gegen mobilkom austria
Der Abgang von Boris Nemsic hat einen alten Streit wieder aufleben lassen: Michael Kolek, Vorsitzender der Telekom Austria-Personalvertretung, gegen Hannes Ametsreiter. Kolek forderte als Kandidaten «geeignete internationale Experten für die Nachfolge» und übersah dabei, dass gerade Ametsreiter in den letzten Monaten so «unwesentliche» Ehrungen wie «CMO of the Year 2008» von Booz & Company oder auch «Manager des Jahres» von der Wirtschaftskammer Wien und dem Businessworld Magazine erhielt. Nun hat die Telekom Austria tatsächlich einen internationalen Experten als Chef bekommen und der heisst - wie unerwartet - Hannes Ametsreiter. Da hat sich der Betriebsrat der mobilkom austria mit seinem Satz «Hannes Ametsreiter als Holding CEO würden wir geniessen», wahrscheinlich mehr Freunde gemacht. Allerdings fürchtet die Belegschaftsvertretung der mobilkom austria eine Aufspaltung der mobilkom austria Gruppe durch eine Ausgliederung der Auslandstöchter in eine eigene Gesellschaft, was, so sein Schluss, die ökonomische Substanz des Unternehmens schwächen würde. Eine solche Aufspaltung wäre gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten nur dann der Weisheit letzter Schluss, wenn man das Unternehmen ohnehin loswerden möchte. Irgendwie österreichisch: Wenn wir schon etwas international Erfolgreiches haben, sei es ein Manager oder sei es ein Betrieb - wir werden ihn schon klein kriegen.
«Draussen in der Welt» sieht es aber auch nicht gut aus. Die CeBIT, «Leitmesse» der IT-Branche, schaffte gerade noch 400.000 Besucher - 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Dass die Zahl der Aussteller kräftig gesunken ist, war ja schon vorher bekannt. Daher war die CeBIT auch nicht wirklich aufregend - zumindest nicht, was Neuigkeiten auf dem Sektor Telekommunikation betrifft.
Für den Endkunden interessant ist aber, dass in diesen Wochen langsam die Auslieferung von schon angekündigten Endgeräten anläuft. Wie gut sich diese verkaufen, wird wohl vom Gefühl der Benutzer abhängen, ob sie sich in einer Wirtschaftskrise befinden - oder nicht. Nach den Handyverkaufszahlen von Gartner für das vierte Quartal 2008 dürfen wir jedenfalls im ersten Quartal 2009 keine Rekorde erwarten. Selbst wenn das Publikum plötzlich kaufwilliger wird, nützt das wenig, weil man branchenweit die Lagerbestände herunter gefahren hat.
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2009-03-03: MOBILE TIMES Weekly 0338
Boris Nemsic verlässt also nach mehr als einem Jahrzehnt sowohl mobilkom austria als auch die Telekom Austria. Fast sicher fanden die entscheidenden Gespräche während des Mobile World Congress in Barcelona statt. Dabei sieht es für Messen gerade nicht sehr schön aus. Die gerade laufende CeBIT kann heuer 4.500 Unternehmen als Aussteller zählen - 2008 waren es noch mehr als 5.800 Aussteller. Aber auch für die World Telecom der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), die im Herbst in Genf über die Bühne gehen soll, sieht es noch nicht besonders gut aus: Laut Sanjay Acharya, dem Pressesprecher der ITU, hat man bis jetzt erst etwa ein Drittel der Anmeldungen, die man zu diesem Zeitpunkt erwartet hätte. Andererseits sagen neue Statistiken, dass nach wie vor Messen der beste Platz zum Anbahnen neuer Geschäfte sind. Aber wenn niemand neue Geschäfte anbahnen will, weil er die Finanzierung dafür von den Banken nicht bekommt, wird er wohl auch keine Messe besuchen.
Die meisten Jahresabschlussmeldungen der Unternehmen waren eher traurig. Lediglich Apple sticht mit dem besten Geschäftsjahr der Firmengeschichte deutlich hervor. Ebenfalls Grund zum Jubeln hatten LG Electronic und Lenovo. Sonst aber häufen sich die Negativmeldungen. Manche Beobachter bezweifeln inzwischen, dass es sich hier um eine «normale» Wirtschaftskrise handeln und sprechen schon von einer «Zeitenwende» nach der nichts mehr so ist, wie es vorher war.
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2009-02-25: MOBILE TIMES Weekly 0337
Gebannt blickt die Branche nach Barcelona und übersieht dabei kleine aber wichtige Ereignisse um die Ecke. So hat z. B. die mobilkom erstmals eine Mobilfunkstation in Betrieb genommen, die von einer Windturbine mit Strom versorgt wird. Der Verband Österreichischer Software-Industrie hat nach zwanzig Jahren Bestand eine intensive Zusammenarbeit mit dem Fachverband UBIT der Wirtschaftskammer Österreich vereinbaren können und vielleicht die wichtigstes Ansage, wenngleich vermutlich ohne grosse Wirkung: Die ISPA warnt vor dem Umgang den Google offensichtlich mit den Inhabern von Rechten an geistigem Eigentum beabsichtigt.
In Barcelona ist beim Mobile World Congress (MWC) der erwartete Boom an Android-Handys ausgeblieben. HTC liefert nun allerdings auch für Vodafone ein exklusives Android-Modell, womit die Briten nach den Deutschen von T-Mobile die zweiten sind, die ein Google-Handy im Angebot haben. Das weltweit dritte Google-Handy hat Huawei vorgestellt und damit ist der Google/Android-Hype für diesen MWC auch schon wieder vorbei. Auch die Hoffnung, dass Android zu einer einheitlichen Linux-Plattform für Handys führen werde, hat sich in Barcelona nicht erfüllt. Ganz im Gegenteil: Die wieder zu neuem Leben erwachte LiMo Foundation konnte ebenfalls auf zwei neue Handy verweisen, die in diesem Fall von NEC und Panasonic stammen.
Für Windows Mobile war das Angebot das schon etwas grösser, denn abgesehen von zwei neuen HTC-Modellen gab es auch neue Windows Mobile Smartphones von LG und Samsung. Dazu kamen Ergänzungen für das Xperia von Sony Ericsson usw.
Die eigentliche Überraschung bei den Smartphones war aber die Fülle an Symbian-Modellen, wo doch das neue einheitliche System der Symbian Foundation noch gar nicht vorliegt. Neben Nokia, das eine ganze Palette an neuen S60-Modellen vorstellte, kamen auch LG und Samsung mit neuen Modellen und Sony Ericsson brachte für das künftige Symbian OS eine hoch interessante Designstudie.
Generell scheint die Hoffnung der Branche wieder einmal auf einem Angebot zu liegen, dass ein Unternehmen erfolgreich vorexerziert hat: Der Online Store. Nachdem Apple ganz offensichtlich mit dem App Store erfolgreich war, ziehen nun bald alle anderen nach. Nokia hat den Ovi Store, Microsoft eröffnete einen, Android hat schon den Android Market wie auch Samsung einen Application Store hat. Die Netzbetreiber schliessen entweder Bündnisse mit einem dieser virtuellen Läden oder denken über einen eigenen nach.
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2009-02-18: MOBILE TIMES Weekly 0336
Grosse Aufregung gab es um die Beteiligung der Telekom Austria am Glasfaserunternehmen CableRunner der Stadt Wien. Die Konkurrenten der Telekom sahen den freien Wettbewerb gefährdet, weil nun auch dieses Netz in den Händen des Ex.Monopolisten ist. Stadt Wien und Telekom beruhigten und meinten, dass für andere Betreiber eigentlich ohnehin alles so bleibe wie es ist und zudem die Telekom gerade in Wien am Breitbandmarkt nur über einen Marktanteil von ca. 20 % verfüge, während Marktdominator UPC nicht reguliert würde und zudem auch keine Konkurrenten ins eigene Netz liesse.
Der Verband der Österreichischen Software-Industrie (VÖS) hat, gestützt auf die Tatsache, dass die im Land verbleibende Wertschöpfung auch absolut über dem in der Öffentlichkeit als weit wichtiger wahrgenommenen Tourismus liegt, einen Forderungskatalog aus sieben Punkten an die neue österreichische Bundesregierung gestellt. Die meisten der genannten Punkte kosten weniger Geld als guten Willen, also sind sie eigentlich erfüllbar.
Inzwischen empfiehlt Regulator RTR mehr Tariftransparenz bei 05er-Nummern, denn bei diesen recht praktischen Nummern, die ohne Vorwahl aus ganz Österreich erreichbar sind, scheinen einige Mobilfunker ganz unbarmherzig zuzuschlagen. Wer nämlich eine solche Nummer anruft, bekommt oft eine Rechnung des eigenen Anbieters, die diese Nummern als Sonderrufnummern und nicht als das, was sie eigentlich ist, nämlich eine ganz gewöhnliche Nummer aus dem inländischen Festnetz, ausweist. Vielleicht könnte der Regulator über Empfehlungen hinausgehen und klar festhalten, dass solche Nummern eben nur Festnetznummern ohne Vorwahl sind.
Irgendwie scheint heuer der Mobile World Congress nicht die wahre Begeisterung zu bringen. Es gibt zwar jede Menge durchaus interessanter neuer Produkte, aber so richtig einen Neuheitenregen gibt es nicht. Die Hoffnung der meisten Hersteller richtet sich auf die Smartphones, die im letzten Jahr als Segment recht gut abgeschnitten haben. Ob allerdings jeder Handybesitzer wirklich einen kompletten Computer in der Tasche haben will, ist eher fraglich. Ein Nebenbereich, der bisher von kaum einem Analyseunternehmen - Ausnahme ist Berg Insight aus Schweden - intensiv studiert wurde, scheint plötzlich für die Anbieter interessant: M2M, die Mensch-Maschine-Kommunikation. Ob allerdings die doch meist staatlichen grossen Versorgungsunternehmen gerade in Zeiten drohender Arbeitslosigkeit ihre Zählerableser durch Maschinen ersetzen sollen?
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2009-02-11: MOBILE TIMES Weekly 0335
Nicht gerade begeisternd findet der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) die Resultate der ECTA Scorecard für Österreich. Unter zwanzig Ländern der zehnte Platz gemeinsam mit Ungarn ist ja sicher keine Glanzleistung. Andererseits gibt es immerhin noch neun Länder hinter uns. In der FMK-Notrufstatistik hat die Euro-Notrufnummer auch 2008 noch nicht den ersten Platz erreicht. Der Pannendienst des ÖAMTC wurde weit häufiger direkt angerufen. Allerdings hat die 112 die traditionellen Notrufe zur Polizei oder Rettung bereits überholt.
Nach Dell findet sich jetzt auch Acer in der Gerüchteküche, die vor dem Kongress in Barcelona brodelt. Während man bei Dell ein Smartphone mit Touchscreen und Windows Mobile - aber vielleicht auch Goggle Android - vermutet, sind die Details bei Acer noch vager: Es soll ein Smartphone werden. Auch Huawei sagt man Interesse an einem neuen Smartphone nach, das in diesem Fall mit Android ausgestattet sein soll. Schliesslich soll Nokia etwas planen, das es schon bei Psion - das ist die Ur-Firma von der Symbian eigentlich stammt - bereits gab: Ein Netbook. Ein wenig werden wir ja noch warten müssen, aber dann...
In der Zwischenzeit setzt sich die Abwärtsspirale der Wirtschaft weiter fort. Wie befürchtet, hat Motorola eine tiefrote Bilanz gelegt und wird den geplanten Personalabbau noch deutlich ausweiten. Qimonda hat ein Werk in den USA geschlossen und selbst die Spiele-Industrie kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Leute auch in Notzeiten noch spielen: Electronic Arts hat ein extrem schlechtes Ergebnis geliefert, obgleich Electronic Arts mit den FIFA-Spielen, den SIMs, Trivial Pursuit etc. über ein erfolgreiches Portfolio verfügt. Da wird es die Strategen in der kalifornischen Redwood City kaum trösten, dass auch eine andere Spiel-Ikone pleite ist: Letzte Woche musste mit Märklin, die grosse deutsche Modellbahnmarke Konkurs anmelden.
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2009-02-03: MOBILE TIMES Weekly 0334
Da offensichtlich auf Grund der in den letzten Jahren stark gesunkenen Preise kaum mehr «Tarifinnovationen» neue Kunden locken können, verlegen sich die Mobilfunker mehr und mehr auf andere Angebote. Bei A1 ist das offensichtlich das Bankgewerbe. Da versucht man mit Handyparken, Handyfahrschein usw. alle jene Bereiche abzudecken, die den «richtigen» Banken wohl zu klein sind. Praktisch für den Kunden ist es jedenfalls, wenn er seinen Kurzparkschein oder sein Bahnticket einfach mit dem Handy lösen kann. Bei T-Mobile dagegen hat man offensichtlich das Thema M2M entdeckt und testet nun in Klagenfurt die Steuerung von Strassenlaternen über Mobilfunk. Die Fernablesung von Strom-, Gas- und Wasserzählern, wie sie in Skandinavien bereits sehr weit verbreitet ist, ist da wohl auch nur mehr eine Frage der Zeit.
Die ersten neuen Handys des neuen Jahres wurden jetzt vorgestellt. Da es ja keine grosse Einkaufssaison gibt, kann das nur bedeuten, dass der Mobile World Congress in Barcelona vor der Tür steht. Das heisst, dass es in den nächsten Wochen eine Fülle von Neuigkeiten geben wird.
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2009-01-25: MOBILE TIMES Weekly 0333
Während die Weltwirtschaft im Wanken ist, wird hierzulande noch gemütlich diskutiert (oder auch gestritten). Die Ärztekammer Wien jubelte - wohl etwas verfrüht - über ein vom französischen Umweltminister geplantes Handy-Verbot für Kinder unter sechs Jahren und das ebenfalls diskutierte Werbeverbot für Kinder unter 12 Jahren. Die Wiener Ärztekammer sah Frankreich damit «einen grossen Schritt vor Österreich, wo es nach wie vor keinen gesetzlichen Schutz vor Handy-Strahlung für Kinder gibt» und fordert entsprechende gesetzliche Massnahmen.
Natürlich konterte das Forum Mobilkommunikation (FMK) sofort mit «Kein Handy-Verbot für Kinder in Frankreich», denn ganz so, wie es sich die Ärzte wünschen, hat es der französischen Umweltminister auch nicht gemacht. Er will allerdings per Gesetz Handys, die speziell für Kinder unter 6 Jahren entworfen wurden, verbieten. Weil aber laut FMK diese Handys von den österreichischen Anbietern nicht mehr vertrieben werden - hauptsächlich mangels Geschäftserfolg damit - und weil ein generelles Handy-Verbot für Kinder nicht vorgeschlagen wurde, sieht sich das FMK im Recht.
Überdies verweist man natürlich wieder auf die Einschätzung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das wissenschaftlichen Gremium der EU-Kommission (SCENIHR).
Wie man auf Kritik positiv reagiert, führte m-parking vor. Weil es immer wieder zu Problemen beim Handy-Parken kommt, rief der ÖAMTC seine Mitglieder auf, Fälle, in denen SMS Parkscheine nicht zeitgerecht zugestellt wurden, an den Club zu melden. Die m-parking Betreibergesellschaften begrüssten diese Initiative und sprachen eine Einladung an den ÖAMTC zur Kooperation bei der Weiterentwicklung von Handy-Parken aus. Das gab auch gleich Gelegenheit, sich selber zu loben: Seit der Einführung im Jahr 2004 wurden über 22 Millionen Parkscheine per SMS gelöst. Die mehr als 260.000 angemeldeten Autofahrer kaufen im Monat knapp 900.000 Parkscheine per SMS.
Die Krise beginnt voll zuzuschlagen: Konnte man die Pleite von UIQ in Schweden noch als Folge der Umwälzungen im Symbian-Lager erklären, so ist weder die Pleite von Nortel - immerhin einer der grössten Netzwerkausrüster - noch die von Qimonda - letztere trotz kräftiger öffentlicher Unterstützung aus Deutschland und Portugal - einfach wegzudiskutieren. Bekämpft wird die Krise durch Unmengen an Geld, die eigentlich durch nichts gedeckt sind. Das heisst, die Krise, die ihre Ursache in einer zu grossen Geldmenge hatte, versucht man durch Vermehrung eben dieser Geldmenge zu bekämpfen. Die gängigen Wirtschaftstheorien, die mehrheitlich dem Wachstum verpflichtet sind, helfen da auch wenig, denn sie gehen fast immer davon aus, dass die jeweils nötigen Rohstoffe praktisch unbeschränkt vorhanden sind und lediglich ein Verteilungsproblem besteht, das es zu lösen gilt.
Im Internet tummelt sich immer mehr bösartiges Getier, das gefährlicher als je zuvor ist und auch die Spezialisten der Virenbekämpfung vor teilweise unlösbare Probleme stellt. Manche Probleme, die dann entstehen, sind zwar hausgemacht, wie etwa die Verseuchung von Computern in Kärntner Spitälern, wo nach Medienberichten die aktuellen Patches noch nicht installiert waren - aber wir sollten uns doch darauf einstellen, dass es möglicher Weise in absehbarer Zeit heisst «rien ne va plus» - nicht geht mehr. Und das gilt für die Wirtschaft ebenso wie für die Elektronik.
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2009-01-13: MOBILE TIMES Weekly 0332
Willkommen in einem Neuen Jahr, das nach Ansicht vieler Menschen zu einem sehr schweren Jahr wird. Bedenkt man aber, dass die Milliardenpakete zur Rettung der Banken, die Staaten weltweit jetzt auf die Beine stellen, in der Zukunft vom kleinen Steuerzahler finanziert werden müssen, kommen wohl noch härtere Zeiten auf uns zu. Zusätzliche Einnahmequellen der Staaten, die diese Belastung verringern könnten, scheinen auszutrocknen. Eine 3G-Lizenz in Indien scheint derzeit um knapp 650 Millionen Euro zu bekommen zu sein. Wenn man bedenkt, wie viele Milliarden noch vor wenigen Jahren eine Lizenz in europäischen Ländern gekostet hat, könnte man mit diesen Beträgen die Banken recht bequem finanzieren. Dennoch versuchen einige Regierungen mit Lizenzverkäufen gerade jetzt zu Geld zu kommen. Wenn sich die Situation beruhigt hat, wird man ihnen vorwerfen, Volksvermögen verschleudert zu haben. Insgesamt scheint es aber der Mobilfunkbranche noch wesentlich besser zu gehen, als der Automobilindustrie. Wenn z. B. Hutchison ankündigt, 2009 Mitarbeiter aufzunehmen und Orange versichert 2009 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, dann ist das ja wohl ein gutes Zeichen.
Fast völlig untergegangen ist durch die Weihnachtszeit, dass der Verwaltungsgerichtshof die Idee des Regulators, der die Regulierung für urbane Gebiete aufheben wollte, aufgehoben hat. Eine der Begründungen dürfte andere ähnliche Vorhaben wohl unmöglich machen: Die vorgenommene geographische Unterteilung ist weder mit den innerstaatlichen, noch mit den gemeinschaftsrechtlichen Bestimmungen vereinbar, denn solange der Markt in geographischer Hinsicht das gesamte Bundesgebiet umfasst und auf diesem Markt ein Unternehmen über beträchtliche Marktmacht verfügt, sind von der Behörde bundesweit effektive Regulierungsmassnahmen vorzunehmen.
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2009-01-05: MOBILE TIMES Weekly 0331
Kurz vor Jahresschluss zog beinahe so etwas wie Frieden ein. Der Streit um die Telekom Austria wurde beendet oder zumindest auf Sparflamme gedreht. Sogar expansives gab es zu vermelden: ORS, die Tochter von ORG und Raiffeisen, die in Österreich die Technik für das digitale Fernsehen installierte, kaufte von der bulgarischen BTC deren Tochterfirma NURTS (National Unit für Broadcasting Operations). Die Österreicher wollen das Sendernetz, über das Radio und Fernsehen läuft, zuerst modernisieren und dann digitalisieren.
Dass die Zeiten dennoch härter werden könnten, liesse sich aus der Bewerbung des «ReparaturNetzwerk Wien» durch die Stadt schliessen. Aber wahrscheinlich hat man wirklich nur an die Umwelt gedacht, als man den Wiener empfohlen hat, nicht alles gleich wegzuwerfen, denn vieles liesse sich mit einer kleinen Reparatur wieder Instand setzen. Bisher war das allerdings eher nicht möglich, weil die Arbeitszeitkosten zu hoch waren. Mit dem «ReparaturNetzwerk Wien» soll das aber alles anders sein.
Die Propheten, die in den letzten Jahren gegen Jahresschluss immer genau gewusst haben, was im jeweils nächsten Jahr passieren wird, sind im Bezug auf 2009 auffällig still. Lediglich die Chartisten, deren Regeln ähnlich wie bei ernsthaften Astrologen auf langjährigen Beobachtungen - nein nicht der Sterne, sondern der Aktienkurse - beruhen, ziehen wie eh und je ihre Linien durch die Charts.
Der für den Jahreswechsel typischen Flaute an neuen Geräten stehen unzählige Meldungen über Aufträge, Kooperationen, Fusionen und auch Pleiten gegenüber. Viele Meldungen beschäftigen sich mit Personalreduktionen; andere mit schlechten Bilanzzahlen. Jubelmeldungen gibt es kaum noch - ausser vom Weihnachtsgeschäft, das dem Vernehmen nach geradezu sensationell gewesen sein muss, wenn man die vorhergehenden Hiobsbotschaften auch gelesen hat.
Dennoch: 2009 wird ein spannendes Jahr. Ob es auch erfreulich wird? Unsere «Propheten» verheissen uns nichts Gutes - aber die haben ja noch vor kurzem auch für 2008 herrliche Zeiten prognostiziert.
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