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Artikel aus Mobile Times 22

Länderberichte
Europäische Inseln

Irland + Island

Vorposten im Atlantik oder auch "westlichste Länder Europas" werden die zwei Inselrepubliken Irland und Island gerne genannt. Selbstverständlich gibt es auf beiden Inseln GSM-Netze.

Die Grüne Insel wird sie genannt - die Rede ist von Irland. Von den 3,6 Millionen Einwohnern der Republik Irland wohnt fast ein Drittel, d.h. über eine Million Personen, in der Hauptstadt Dublin.

In Irland hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles geändert. Früher hatte man das Gefühl, daß die Zeit irgendwie stillsteht. Bei einer Fahrt von Dublin an die Westküste sah man fast nur grüne Wiesen und zahlreiche, zum Teil verlassene Höfe. Heute entdeckt man auf dem Land viele neugebaute Ferienhäuser und Touristikattraktionen. Und in der Nähe der Städte haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt. In den letzten zwanzig Jahren waren es über tausend ausländische Firmen, die zu den irischen dazugekommen sind. Diese Betriebe arbeiten in den verschiedensten Sparten: Elektronik und Maschinenbau, Computersoftware oder internationale Dienstleistungen. Mit günstigen Betriebskosten und niedrigen Steuern wurden die Betriebe nach Irland gelockt.

Auch das Telekommunikationssystem hat einen Investitionsschub erlebt, z.B. um gebührenfreie Dienste zwischen Europa und den USA zu ermöglichen. Für Telecom Ireland ist es ein Ziel, zu den europäischen Serviceanbietern mit den niedrigsten Kosten für internationale Tarife zu gehören. Und in Dublin gründete Telenor, der führende norwegische Telekom-Betreiber, eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung.

Esat Digifone

Die bunten, in gelb-grün bemalten Digifone-Geschäfte sind leicht zu erkennen. Hier kann man sich mit GSM-Zubehör eindecken. Digifone hat zwei Hauptprodukte: Digimax und DigiLite. Für mittlere und Heavy User ist Digimax konzipiert: mit niedriger Monatsgebühr und ohne Zusatzkosten zu Spitzenzeiten. Digimax-Kunden telephonieren am Tag in den ersten 75 Minuten für 24,20 p pro Minute und ab der 301 Minute für 15,10 p. DigiLite ist für Anwender gedacht, die eher außerhalb der Bürozeit telefonieren. Der DigiLite-Kunde zahlt eine sehr geringe Monatsgebühr und nur 15 p für Gespräche am Abend oder am Wochenende. Dafür zahlt er 50 p zu Spitzenzeiten.

Eircell

Der Konkurrent Eircell präsentiert sich auch jugendlich: bunt, blau und lila. Mit einem "Ready to Go 087 GSM"-Paket ist man rasch bereit für das erste Gespräch. Die Go-Karte muß zuerst gerubbelt werden, und nach einem Anruf beim Talkback Service auf 1741 kann es losgehen.

Ein Paket kostet £ 139 und beinhaltet ein Mobiltelefon mit aufladbarer Batterie, eine £-20-Go-Karte plus £ 10 Bonus. Man zahlt keine Grundgebühr, für Gespräche am Wochenende 20 p in der Minute und während der Woche 50 p. Gespräche nach Großbritannien und Europa kosten 80 p in der Minute. Die £-20-GSM-Go-Karten sind bei über 400 Eircell-Vertretern, beim Postamt etc erhältlich.

Andere Eircell-Optionen sind z.B.: "Eirtime 50" mit 50 Gesprächsminuten um £ 24,20, wobei jedes zusätzliche Gespräch in der Spitzenzeit 36,30 p kostet. Oder bei "Eirtime 250" sind es 250 Minuten zu £ 72,60, und zusätzliche Gespräche kosten 24,20 p. Der erste User wird als aktiv, jemand, der in Kontakt bleiben will, beschrieben. Die zweite Variante ist für jemanden gedacht, der sich häufig in einer schnellebigen Welt melden will.

Es scheint dafür gesorgt zu sein, daß die Iren miteinander mobil sprechen können. Sowohl Leute, die sich nur manchmal melden wollen, als auch Vielplauderer, die mit dem Telefon leben und arbeiten, kommen auf ihre Rechnung. Und in Zukunft werden es vielleicht noch mehr Leute sein, die mobil telefonieren, wo doch im Jahr 2000 vier von zehn Iren unter 25 Jahre alt sein werden.

Island

Island ist eine 103.000 Quadratkilometer große nordeuropäische Inselrepublik mit einer Bevölkerungsdichte von nur drei Personen pro Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte der um die 300.000 Einwohner wohnt im Großraum Reykjavík. Die Menschen in Island sprechen Isländisch, eine der ältesten Sprachen Europas. Daneben beherrscht fast jeder Englisch.

Island genießt eine strategisch günstige Position im Nordatlantik zwischen Europa und Nordamerika. Heute stützt sich Islands Wirtschaft vorrangig auf den Außenhandel mit Waren und Dienstleistungen. Islands traditionelle Abhängigkeit vom Fischfang hat dazu geführt, daß es nur wenige Ortschaften gibt, die sich alle um die Häfen entwickelt haben.

Im Jahre 1995 wurde ISDN eingeführt, um den isländischen Industrien die Nutzung der neuesten Entwicklungen im Telekommunikationsbereich zu ermöglichen. Über Seekabel und Satellit werden internationale Verbindungen hergestellt, und seit Februar 1995 ist Island an CANTAT, das erste Glasfaserkabel zwischen Nordamerika und Europa, angeschlossen.

Iceland Telecom (Landssimi Islands) gehört zu den größten Unternehmen Islands und bietet eine ganze Reihe verschiedener Telekommunikationsdienste an. Gegenwärtig sind ISDN und der Ausbau des Breitbandnetzes besondere Schwerpunkte. Auch das GSM-Netz wird stetig ausgebaut. Im Vorjahr kamen sowohl fünf Funkstationen als auch eine neue Frequenz, GSM-1800 dazu. Auch die Anzahl der Benutzer wuchs kräftig, um 74 % auf über 40.000 User. Als neues Produkt wird SMS (Short Message Service) angeboten. Zusätzlich kann man Voice Mail, Data und Fax nutzen.

Die Gesprächsgebühren über das GSM-Netz wurden im März 1998 um 12 - 20 % gesenkt. Für "Heavy User" wurde eine neue Abonnentenkategorie geschaffen. Kein Wunder-, daß die Anzahl der Benutzer weiter zugenommen hat. Heute sind es über 50.000 Teilnehmer, und das bei einer Einwohnerzahl von rund 300.000 Personen.

Gunilla C. Vyskovsky

Die Netze der Inseln

Bisher erschienene Länderberichte:

Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1998 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times