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Artikel aus Mobile Times 27
Das östliche Mittelmeer wird von den unterschiedlichsten Staaten eingerahmt. Die Art der Staaten hat auch ihren Einfluß auf die dort vorhandenen GSM-Netze. Das reicht vom seit Jahren geplanten Netz in Syrien bis zum innerhalb weniger Monate beinahe flächendeckend aus dem Boden gestampften Netz in Israel. Neben den Kurzbeschreibungen der einzelnen Staaten können wir Ihnen heute auch wieder zwei Erfahrungsberichte aus erster Hand bieten.
Die besprochenen Länder liegen am Schnittpunkt zweier politischer Schütterzonen, die schon in der Antike den damaligen Politikern als Unruheherde Sorgen bereiteten. Einmal ist der südliche Balkan Teil des Gebietes, dann der Nahe Osten und schließlich das (welthistorisch) eher neue Problemgebiet Zypern. Entsprechend hat auch GSM immer wieder etwas mit Politik oder auch Krieg zu tun. Andererseits gehören aber viele Gebiete im östlichen Mittelmeer zu den bevorzugten Urlaubsgebieten der Europäer. Ein Grund mehr, sich mit diesem Raum ausführlicher zu beschäftigen.
Über dieses Land finden Sie anschließend einen ausführlichen Erfahrungsbericht. (>>)
Das einzige GSM-Netz des Landes funkt auf 900 MHz und nur an der Küste nördlich und südlich der Hauptsdtadt Tirana. Hilfsorgansitionen, die weiter im Landesinneren tätig sind, müssen auf Iridium ausweichen. Die Ereignisse der letzten Monate haben den Ausbau nicht gefördert.
Das klassische Urlaubsland hat gleich drei GSM-Netze zu bieten: zwei im 900-MHz-Bereich und eines im 1800-MHz-Band. Die Flächendeckung ist erstaunlich gut, was auch die zahlreichen "Roten Punkte", die unsere Leser geliefert haben, beweisen. Selbst die Inselwelt der Ägäis ist bemerkenswert gut versorgt. Lediglich im Pindosgebirge verschwindet die Coverage zeitweise völlig.
Erstaunlich, was man in diesem Land in kürzester Zeit aus dem Booden gestampft hat: ein verhältnismäßig flächendeckendes Netz, das nicht nur das eigentliche Israel, sondern auch die Golanhöhen und große Teile des Westjordanlandes umfaßt. Selbst die großen Magistralen durch die Negev-Wüste sind mit GSM 900 gut versorgt. Lediglich entlang der ägyptischen Grenze und im wenig besiedelten Teil der Negev fehlt die Versorgung noch.
Die letzten Informationen besagen, daß im Raum der Hauptstadt Amman das GSM-900-Netz schon recht gut funktioniert. Informationen, daß man auch im Bereich Akaba bereits handyphonieren kann, konnten bisher nicht verifiziert werden. Rechnen Sie also vorläufig damit, daß außerhalb der Hauptstadt noch nichts funkt.
Auch hier ist es erstaunlich, daß es ein funktionierendes Netz - eigentlich gibt es deren zwei, aber über das zweite Netz haben wir fast keine Informationen - gibt. Das von der France Telecom errichtete FTLM-Netz ist (bis auf das Libanon-Gebirge) voll im Betrieb und deckt das Land sehr gut ab. Ob beim schnellen Wiederaufbau nach dem jahrlangen Bürgerkrieg der Geist der phönizischen Ahnen eine Rolle gespielt hat?
Da es noch kein Roaming gibt, spielt es wohl kaum eine Rolle, daß sich das "Al Madar"-Netz nur im westlichen Küstenbereich des Wüstenstaates ausgebreitet hat. Im östlichen Teil - dort, wo die Ölquellen liegen - scheint es bisher zu keinem Aubau gekommen zu sein. Das mag auch mit den gegen Libyen verhängten Wirtschaftssanktionen zusammenhängen.
Mazedonien hat die gleichen Probleme wie alle Gebirgsländer: In bestimmten Regionen ist der Bedarf an Funkstationen im Verhältnis zur Zahl der möglichen Telephonierer so hoch, daß es sich nicht lohnt, diese Stationen auch zu errichten. Tatsächlich hat Mazedonien eine mehr als erstaunliche Entwicklung zu verzeichnen: Nicht nur ist sein 900-MHz-GSM-Netz recht brauchbar ausgebaut, auch die Digitalisierung des gesamten Fernmeldewesens ist so weit fortgeschritten, daß man damit rechnet, daß sie bereits in zwei Jahren abgeschlossen sein wird. Fehlt nur mehr Friede in der Umgebung ...
Die Inselgruppe liegt streng genommen nicht im östlichen Mittelmeer, sondern ziemlich exakt in der Mitte des mediterranen Raumes. Das 900-MHz-GSM-Netz umfaßt die ganze Inselgruppe mit Ausnahme der Südküste der Hauptinsel und der Westküste von Gozo. Probleme sind von der interessanten Tourismusinsel nicht bekannt.
Diese beiden Gebiete haben eines gemeinsam: Ein GSM-Netz ist geplant. Während aber die Palästinenser im Westjordanland weitgehend auf das israelische Netz ausweichen können, geht es den Syrern wie den Palästinensern im Gazastreifen: Sie müssen warten.
Über dieses Land finden Sie anschließend einen ausführlichen Erfahrungsbericht. (>>)
Die zypriotische Telekom betreibt im unbesetzten Teil der Insel das durchaus bekannte CYTA-GSM, kurz CYTAG, das eine durchaus brauchbare, wenn auch nicht gerade berauschende Flächendeckung aufweist. Im türkisch besetzten Nordteil gibt es ebenfalls GSM, doch geben weder Turkcell noch Telsim bekannt, wie dort die Coverage aussieht. Urlauber und Geschäftsreisende, die sich in Nikosia aufhalten, merken allerdings gelegentlich an ihrer Rechnung, daß sie in Zypern über ein türkisches Netz telephoniert haben - was sogar preislich günstiger sein kann.
Franz A. Köttl
LAND | Betreiber bzw. Netzname | START | Typ | Teilnehmer | Eigentümer (Auswahl) | Roaming mit | ||
Ägypten | Mobinil | 1996-10 | 900 | France Telecom, Motorola | - | max | one | |
Misrfone | 1998-11 | 900 | A1 | max | - | |||
Albanien | AMC | 1996-05 | 900 | Albanien Telekom | A1 | max | - | |
Griechenland | Panafon | 1993-07 | 900 | Vodafone (45%) France Telecom (35%) | A1 | max | one | |
Stet Hellas | 1993-07 | 900 | Telestet (Telecom Italia) | A1 | max | one | ||
Cosmote | 1998-01 | 1800 | OTE, Telenor | - | max | one | ||
Israel | Partner | 1998-10 | 900 | Orange | A1 | max | one | |
Jordanien | Fastlink | 1996-08 | 900 | A1 | max | one | ||
Libanon | FTML | 1995-01 | 900 | France Telecom | A1 | max | - | |
Libancell | 1995-05 | 900 | Telekom Libanon, Sonera | A1 | max | one | ||
Libyen | Al Madar | 1996-11 | 900 | - | - | - | ||
Makedonien | Mobimak | 1996-09 | 900 | Makedonien Telekom | A1 | max | - | |
Malta | Vodafone | 1997-04 | 900 | Vodafone (80%), Malta Telecom (20%) | A1 | max | one | |
Palästina | PT | geplant | 900 | Autonomiebehörde | - | - | - | |
Syrien | Mobile Syria | geplant | 900 | - | - | - | ||
Türkei | Turkcell | 1994-02 | 900 | Sonera (41%) | A1 | max | one | |
Telsim | 1994-05 | 900 | Rumeli (90%) | A1 | max | one | ||
Zypern | CYTAG | 1995-04 | 900 | CYTA (Zypern Telekom) | A1 | max | one |
Bisher erschienene Länderberichte:
>> | Australien: | Telstra Mobile, Vodafone, Optus Mobile |
>> | Belgien: | Belgacom Mobile, Proximus |
>> | Dänemark: | Tele Danmark Mobil, Sonofon |
>> | Deutschland: | D1, D2 |
>> | Finnland: | Telecom Finland, Oy Radiolinja |
>> | Frankreich: | SFR |
>> | Großbritannien: | Cellnet, Vodafone |
>> | Guernsey/Jersey/Man: | Guernsey Telecom, Jersey Telecoms, Manx Telecom |
>> | Iberien: | STA (And), Gibtel (Gib), Telecel (P), Telecom (P), Airtel (Sp), Telefonica (Sp), Retevision (Sp) |
>> | Indonesien: | Excelcomindo, Satelindo, Telkomsel |
>> | Irland/Island: | Eircell, Digifone, Landssimin |
>> | Italien: | SIP |
>> | Luxemburg: | P&T Luxemburg |
>> | Malta: | Vodafone Malta |
>> | Niederlande: | Libertel, PTT Telecom |
>> | Norwegen: | Netcom, Telenor |
>> | Schweden: | Comviq, Europolitan, Telia Mobitel |
>> | Schweiz: | PTT Telecom |
>> | Slowakei: | EuroTel, GlobTel |
>> | Slowenien: | Mobitel |
>> | Spanien: | Airtel, Telefónica Moviles |
>> | Tschechien: | EuroTel, Paegas |
>> | Ungarn: | Pannon, Westel |
>> | Zentraleuropa: | Belcel (BY), Eronet (BIH), PTT (BIH), Telek. Srpska (BIH), HPT (HR), VIP-Net (HR), Bité (Lit), Omnitel (Lit), Voxtel (MD), Connect (A), Max.mobil. (A), Mobilkom (A), Centertel (PL), EraGSM (PL), Plus GSM (PL), Extel (R), EuroTel Bratislava (SLK), GlobTel (SLK), Mobitel dd (SLO), EuroTel Praha (CS), Radiomobil (CS), Bancomsviyaz (UKR), Kyvistar (UKR), UMC (UKR), URS/FLASH (UKR), Pannon GSM (H), Westel 900 (H) |
Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003 Text © 1999 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |